Dies erfordere eine kommunikative Weiterentwicklung und eine ethische Gestaltung der Digitalisierung, sagte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau auf dem Kongress "Meet@IT.Menschlich19" des EDV-Zentrums für Kirche und Diakonie (ECKD) am Mittwoch in Kassel. Die Digitalisierung müsse kritisch und konstruktiv so gestaltet werden, dass manches wirklich besser werde, vor allem friedlicher und gerechter.
Die Digitalisierung verändere das Leben der Menschen grundlegend, erläuterte Jung. Nicht umsonst werde deshalb inzwischen von einer "digitalen Reformation" gesprochen. Viele befürchteten, dass diese Entwicklung die Menschen einander entfremden könne. Nicht selten werde daher an die Kirche die Erwartung herangetragen, im Kern ein möglichst digitalfreier Raum zu sein. Die Kirche aber sei mittendrin in einer Welt, die sich digital transformiere.
Die Digitalisierung müsse daher so gestaltet werden, dass sie dem Leben diene, fuhr Jung fort. Sie dürfe nicht zu einer Herrschaft von Menschen über Menschen werden, schon gar nicht zu einer Herrschaft von Maschinen über Menschen. Zudem gelte es, allen mit der Digitalisierung verbundenen Weltverbesserungsphantasien kritisch zu begegnen. "Es gibt nichts, was alle Probleme dieser Welt lösen kann, auch nicht die Digitalisierung", sagte Jung.