Laut einer Umfrage der Caritas betrachteten vier von fünf Deutschen die hohen Wohnkosten als erhebliches Armutsrisiko, sagte der Erzbischof. Sie führten zu einer räumlichen Trennung von Arm und Reich. "Sie verhindern eine gesunde Mischung verschiedener Bevölkerungsgruppen und gefährden unseren sozialen Frieden", warnte der katholische Theologe.
Seit Jahren könnten sich viele die Miete in den Innenstädten nicht mehr leisten, kritisierte Koch. Am stärksten betroffen von dieser Entwicklung seien Alleinstehende mit niedrigem Einkommen. Auf der anderen Seite stünden viele Wohnungen leer, weil sie Spekulanten und Investoren als Kapitalanlage dienten oder als Zweitwohnung nur wenige Wochen genutzt würden. Dabei fehlten allein in den deutschen Großstädten heute weit mehr als eine Million Wohnungen.
Der Erzbischof forderte "sozialverträgliche Spielregeln für alle Investoren". Um bezahlbares Wohnen sicherzustellen, müsse die Politik Maßnahmen zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus ergreifen. Auch die Kirchen müssten mehr dafür tun, um Wohnraum zu schaffen.