In Glaubensgemeinschaften aktive Menschen sind einer US-Studie zufolge glücklicher als Menschen ohne religiöse Bindung. Religiös Aktive seien auch glücklicher als Menschen, die einer Religionsgruppe nur als passives Mitglied angehören, heißt es in der in Washington vorgestellten Erhebung des Forschungsinstituts Pew.
Die Untersuchung stützt sich den Angaben zufolge auf Daten aus 26 Staaten vornehmlich in Europa und Lateinamerika. In Deutschland sind der Studie zufolge 30 Prozent der "aktiven Gläubigen", 24 Prozent der "passiven Gläubigen" und 20 Prozent der Menschen ohne Bindung an eine Glaubensgemeinschaft sehr glücklich. In den USA gaben 36 Prozent der "aktiven Gläubigen" an, sehr glücklich zu sein. 25 Prozent der US-Amerikaner ohne religiöse Bindung und ebenfalls 25 Prozent der nominell Gläubigen sind den Angaben nach sehr glücklich. Religiös Aktive seien mit Abstand am glücklichsten in Mexiko (71 Prozent) sowie in Australien und Japan (je 45 Prozent).
Engagement auch außerhalb der Kirche
In den meisten untersuchten Ländern nähmen "aktive Gläubige" stärker am gesellschaftlichen Leben und an Wahlen teil, erklärte das Meinungsforschungsinstitut. In den USA gehen demnach 69 Prozent der "aktiven Gläubigen" wählen, 59 Prozent der "passiven" und 48 Prozent der religiös nicht gebundenen Menschen. In Deutschland wählten 77 Prozent der "aktiven Gläubigen", 71 Prozent der "passiven" und 69 Prozent der nicht religionsgebundenen Menschen, hieß es weiter. Laut Untersuchung engagieren sich "aktive Gläubige" zudem stärker in nicht-religiösen Verbänden als Menschen ohne religiöse Bindung.
Für den Bericht wertete das in Washington ansässige Pew Research Center zwei internationale Langzeitbefragungen und eine eigene Erhebung aus den USA aus. Die Autoren warnten jedoch vor einer Überinterpretation der Forschungsergebnisse. Die Untersuchung liefere keine Beweise, dass eine Teilnahme am religiösen Leben glücklich mache. Möglicherweise nähmen bestimmte Menschen am religiösen Leben teil, weil sie ohnehin glücklicher seien als andere.