"Noch immer ist die Wunde nicht verheilt, die dieser feige Anschlag gerissen hat", erklärte Müller am Montag. Berlin denke an die Opfer und ihre Angehörigen, "die Opfer eines unsinnigen und kaltblütigen Verbrechens wurden". Der Regierende Bürgermeister verwies auch auf den Terroranschlag auf den Weihnachtmarkt im französischen Straßburg in der vergangenen Woche, bei dem fünf Menschen getötet und elf weitere zum Teil scher verletzt wurden: "Berlin und Straßburg sind sich einig in ihrem Bestreben, trotz menschenverachtender Gewalttaten an ihrer freiheitlichen, toleranten und weltoffenen Lebensweise festzuhalten."
Gedenkandacht in der Gedächtniskirche
An der Kranzniederlegung an der Berliner Gedächtniskirche am Mittwoch werden den Angaben zufolge auch Angehörige von Opfern, der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland (SPD), der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Edgar Franke, Botschafter der Länder, aus denen die Opfer kamen, sowie einige Berliner Senatoren erwartet. Der Opferbeauftragte sowie Vertreter des Berliner Senats stünden zudem den ganzen Tag für Hinterbliebene und andere Betroffene für Gespräche zur Verfügung.
Am Abend ist zudem eine Gedenkandacht in der Gedächtniskirche geplant. Erwartet werde dazu die Berliner Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, Sawsan Chebli (SPD), hieß es weiter.
Wie Gedächtniskirchenpfarrer Germer dem epd sagte, wird es zum Zeitpunkt des Anschlags um 20.02 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz ein weiteres stilles Gedenken geben. Er werde dabei für die Marktbesucher an die Geschehnisse vor zwei Jahren erinnern, kündigte der Pfarrer an. Zudem würden voraussichtlich das Licht gedämmt und die Marktbeschallung eingestellt.
Am 19. Dezember 2016 hatte der tunesische Terrorist Anis Amri einen Lastwagen vorsätzlich in die Besuchermenge auf dem Berliner Weihnachtsmarkt nahe der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gelenkt. Dabei wurden zwölf Menschen getötet und mehr als 70 teilweise schwer verletzt. Die Todesopfer kamen aus Deutschland, Polen, Tschechien, der Ukraine, Israel und Italien. Seit einem Jahr erinnert ein Mahnmal in Form eines goldenen Risses auf den Stufen vor der Gedächtniskirche an die Opfer des schlimmsten islamistischen Anschlags in Deutschland.