Bei den Entführten handele es sich um Angehörige einer presbyterianischen Sekundarschule in Bamenda, der Hauptstadt der englischsprachigen Region des zentralafrikanischen Landes, berichteten das "Journal du Cameroun" und andere kamerunische Medien. Zu der Tat bekannte sich zunächst keine der Gruppen, die an bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen mit der Armee beteiligt sind. Unter ihnen sind Separatisten, die einen Schulboykott fordern.
Kritiker der Regierung des kürzlich bei einer umstrittenen Wahl im Amt bestätigten Präsidenten Paul Biya halten dagegen das Militär für die einzige Gruppe, die trotz einer nächtlichen Ausgangssperre so viele Menschen bewegen können. Beiden Seiten werden in der Auseinandersetzung schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
Im anglophonen Westen wirft die Bevölkerung Biya vor, die französischsprachige Mehrheit im Land zu bevorzugen. Proteste von Lehrern und Richtern, die vor zwei Jahren eine Angleichung der Lebensverhältnisse gefordert hatten, ließ er gewaltsam niederschlagen. Seitdem ist die Lage eskaliert. Schwer bewaffnete Separatisten kämpfen gegen die Armee. Menschenrechtler werfen der Armee vor, 70 Dörfer niedergebrannt zu haben. Die Zahl der Toten in diesem Jahr wird auf mindestens 400 geschätzt.