Bund und Hausärzte starten Kooperation zu Organspende

Zu wenig Organspenden in Deutschland
© epd-bild/Rolf Zöllner
15 Prozent derjenigen, die einen Organspendeausweis besitzen, haben diesen den Angaben nach in einer Arztpraxis erhalten. Daher müssen die Hausärzte die Zeit erhalten, ihre Patieneten bei der Entschiedung zu beraten.
Bund und Hausärzte starten Kooperation zu Organspende
Angesichts der geringen Zahl an Spenderorganen in Deutschland will die Bundesregierung gemeinsam mit Hausärzten umfassender über das Thema informieren.

Am Dienstag starteten die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Deutsche Hausärzteverband eine mehrjährige Kooperation, bei der zunächst im November rund 30.000 niedergelassene Hausarztpraxen mit Informationsmaterialien zur Organ- und Gewebespende versorgt werden sollen.

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Ralf Brauksiepe (CDU), erklärte: "Allein in Deutschland warten derzeit rund 10.000 Menschen verzweifelt auf ein passendes Organ. Diese Menschen dürfen wir nicht im Stich lassen." Deshalb müsse das Thema Organspende mehr Aufmerksamkeit in der Bevölkerung erfahren.

Die Leiterin der Bundeszentrale, Heidrun Thaiss, sieht immerhin eine wachsende Bereitschaft: So zeigten aktuelle Erhebungsdaten der BZgA, dass mit 39 Prozent der Befragten mehr Menschen als je zuvor ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung dokumentiert hätten.



Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, wies darauf hin, dass die Hausärzte für die Aufgabe, die Menschen bei dieser Entscheidung zu begleiten und über die Fakten aufzuklären, auch die nötige Zeit bekommen müssten. 15 Prozent derjenigen, die einen Organspendeausweis besitzen, haben diesen den Angaben nach in einer Arztpraxis erhalten.