Foto: Daniel Karmann/dpa
Die Gründerin und Imamin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, Seyran Ates, wird mit dem Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet.
Preis für Moschee-Gründerin Seyran Ates
Die Berliner Anwältin Seyran Ates (55), Initiatorin der liberalen Ibn Rushd-Goethe Moschee in Berlin, wird in diesem Jahr mit dem Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet. Der Förderpreis geht an die Nichtregierungsorganisation "Reporter ohne Grenzen", wie die Zeit-Verlagsgruppe am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Die mit jeweils 20.000 Euro dotierten Auszeichnungen werden am 2. Dezember in Hamburg verliehen.
Als Autorin und Frauenrechtlerin leiste Ates einen bedeutenden Beitrag zum respektvollen Zusammenleben und kämpfe unermüdlich für einen modernen, aufgeklärten Islam, sagte "Zeit"-Korrespondent Matthias Naß, Vorsitzender der Jury. Ates habe sich mit der Gründung der liberalen Ibn Rushd-Goethe Moschee in beispielhafter Weise für einen Dialog zwischen den Kulturen und Religionen engagiert.
Ates erhielt nach Eröffnung der Moschee am 16. Juni 2017 zahlreiche Morddrohungen und lebt unter Polizeischutz. Die Moschee hat kein eigenes Gebäude, sondern nutzt zurzeit einen Raum der evangelischen Kirche St. Johannis in Moabit. Bereits 2014 wurde Ates mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
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"Reporter ohne Grenzen" setze sich seit seiner Gründung für eine freie Medienberichterstattung ein, so die Jury. Die Organisation verteidige die Arbeit von Journalisten gerade in einer Zeit, da auch in Europa die Pressefreiheit immer mehr bedroht sei.
Gestiftet wird der 16. Preis von der Wochenzeitung "Zeit", der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Marion Dönhoff Stiftung. Zur Jury zählen unter anderem Friedrich Dönhoff, Anne Will und Astrid Frohloff. Marion Gräfin Dönhoff (1909-2002) war "Zeit"-Chefredakteurin und Herausgeberin.