Foto: epd-bild/Guido Schiefer
Mehrere Tausend Demonstranten hatten am Sonntag am und im Hambacher Forst bei Köln für den Erhalt des Waldes und einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung demonstriert. Der Wald soll dem Braunkohletagebau des Essener Energiekonzerns RWE weichen.
Hälfte der Baumhäuser im Hambacher Forst geräumt
Fast die Hälfte der Baumhäuser im Hambacher Wald sind geräumt. Bei ihrem Einsatz am Montag habe die Polizei ein weiteres Baumhaus geräumt, sagte eine Sprecherin der Polizei Aachen dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag.
Damit stieg die Zahl der geräumten Baumhäuser auf 29. Im Wald befinden sich nach Angaben der Umweltschützer mehr als 60 Baumhäuser. Die Polizei geht derzeit von 51 Häusern aus, 19 davon hat die Polizei seit Einsatzbeginn bereits abgebaut.
Die Polizei ist seit Donnerstag täglich mit mehren Hundertschaften im Einsatz. Das Landesbauministerium hatte die Stadt Kerpen und den Kreis Düren mit der Räumung beauftragt, da bei den Häusern gravierende Brandschutzmängel festgestellt worden seien. Eilanträge von einzelnen Waldbewohnern hatten Gerichte zurückgewiesen.
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Vermittlungsbemühungen zwischen dem Essener Energiekonzern RWE und Umweltschützern waren zuvor gescheitert. Das Unternehmen hält an seinem Plan fest, Mitte Oktober mit den Rodungen zu beginnen, um den Boden dann für den Braunkohle-Abbau zu nutzen. Das Waldstück zwischen Köln und Aachen wurde in den vergangenen Jahren zu einem Symbol des Widerstands gegen den Kohle-Abbau im rheinischen Braunkohlerevier. RWE will dort 100 Hektar Wald roden, was der Hälfte des noch stehenden Waldgebiets entspricht. Der Braunkohletagebau Hambach umfasst ein 85 Quadratkilometer großes Abbaufeld. Bis 2040 plant die RWE Power AG dort den Abbau von insgesamt 2,4 Milliarden Tonnen Braunkohle.