Damit steigen die europäischen Protestanten zum ersten Mal geeint in einen Dialog mit dem Vatikan ein, sagte Locher. Zentrale Fragen wie etwa das gemeinsame Abendmahl sollten angegangen werden, betonte der Schweizer Theologe.
Die Geke umfasst mehr als 100 lutherische, reformierte, unierte und methodistische Mitgliedskirchen aus über 30 Ländern. Rund 50 Millionen Gläubige werden vertreten. Die Geke-Vollversammlung in Basel endet am Dienstag.
Kardinal Koch ist Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und emeritierter Bischof von Basel. Der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis lobte die Unterzeichnung der Absichtserklärung: "Das ist ein wichtiger Schritt. Auch weil in der Vergangenheit nicht immer das Verbindende betont wurde, sondern oft auch das Trennende."
Für Präsident Locher ist die "Einheit in der Vielfalt" noch immer das zentrale Anliegen der Geke. Einheit sei mehr denn je nötig, um die Herausforderungen in Europa zu meistern. "Es braucht eine starke und geeinte Stimme der evangelischen Kirchen in Europa - für mehr Gerechtigkeit und Frieden", sagte der Geke-Präsident. Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa überbrückt seit 1973 die jahrhundertelange Spaltung zwischen den reformierten und den lutherischen Kirchen.
Locher wollte sich den Delegierten zur Wiederwahl als Präsident stellen. Die Versammlung soll eine Stellungnahme zum aktuellen politischen Geschehen in Europa abgeben. Zuletzt trafen sich Europas Protestanten 2012 in Florenz und 2006 in Budapest. Locher ist auch Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes.