Rund 3,5 Millionen Besucher beim "Tag des offenen Denkmals"

Rund 3,5 Millionen Besucher beim "Tag des offenen Denkmals"
Alte Villen und historische Parks: Am Sonntag luden Denkmäler zur Besichtigung ein, die sonst nicht zugänglich sind. Unter dem Motto "Entdecken, was uns verbindet" wurde das Internationale in der Baukunst betont.

Der bundesweite "Tag des offenen Denkmals" hat am Sonntag wieder 3,5 Millionen Besucher angezogen. Das teilte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die die Veranstaltung alljährlich am zweiten Sonntag im September koordiniert, in Bonn mit. In diesem Jahr konnten insgesamt rund 8.000 Baudenkmäler besichtigt werden, von denen viele sonst nicht für das allgemeine Publikum zugänglich sind.

In historischen Parks, archäologische Stätten, alten Villen oder Kirchen wurden themenbezogene Führungen, Lesungen und Ausstellungen angeboten. Allein in Nordrhein-Westfalen beteiligten sich 220 Kommunen am 25. Denkmaltag, bundesweit waren es rund 2.500 Städte und Gemeinden.

Entdecken, was uns verbindet

Das diesjährige Motto lautete "Entdecken, was uns verbindet". Das Thema sollte den Blick darauf lenken, dass das reiche bauhistorische Erbe in Deutschland seit Jahrhunderten durch Einflüsse aus dem Ausland geprägt ist. Denkmaleigentümer und Fachleute aus Handwerk und Archäologie zeigten den Besuchern, wie viele europäische und internationale Bezüge sich in historischen Gebäuden und Stätten finden lassen und was dies bedeutet, wie die Stiftung Denkmalschutz erklärte.

Kein nationales sondern europäisches Bauen

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte den "Tag des offenen Denkmals" am Sonntagvormittag in Köln mit einem Appell zu mehr europäischem Zusammenhalt eröffnet. Beispiele wie die römische Wasserleitung in Köln und der Aachener Dom zeigten: "Bauen war im Abendland nie nur ein nationales Bauen, es war ein europäisches Bauen", betonte Laschet. Das solle auch die Botschaft des diesjährigen Denkmaltages sein: "Heimat ist nichts Abgrenzendes. Wir werden nur gemeinsam die Zukunft gestalten."

Der Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Denkmalschutz, Jörg Haspel, lobte das breite bürgerschaftliche Engagement beim Denkmalschutz. "Darauf dürfen wir in Deutschland besonders stolz sein", sagte er. Seit 1985 hätten rund 5.300 vom Verfall bedrohte Denkmäler mit mehr als 580 Millionen Euro an Fördergeldern und privaten Spenden gerettet werden können.



Der Tag des offenen Denkmals wurde vor 25 Jahren ins Leben gerufen. Der Aktionstag ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Die Schirmherrschaft hat traditionell der Bundespräsident inne.