Zugleich äußerte sich Bedford-Strohm besorgt über die gesellschaftliche Entwicklung: "Aktuell nehmen wir mit großer Sorge die Debatten zur Zunahme von Rassismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft wahr", betonte er und bekräftigte die Haltung der Kirche: "Christlicher Glaube und Judenfeindschaft schließen einander aus. Antisemitismus ist Gotteslästerung." Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist, versicherte: "Die Evangelische Kirche steht solidarisch an der Seite der Juden in Deutschland in der zuversichtlichen Hoffnung, diesen Weg auch im neuen Jahr mit Ihnen weitergehen zu können."
Das jüdische Fest beginnt an diesem Sonntagabend und wird am darauffolgenden Tag gefeiert. Es eröffnet nach jüdischer Zeitrechnung das Jahr 5779. Rosch Haschana findet immer 162 Tage nach dem ersten Tag des Passahfestes statt. An Rosch Haschana, übersetzt das "Haupt des Jahres", feiern die Juden den Anfang der Schöpfung. Das Neujahrsfest erinnert an den Bund zwischen Gott und dem Volk Israel. Es ist wie in der christlichen Tradition auch eine Zeit des Bilanzziehens und der Gebete für eine gute Zukunft.
Viele leitende Geistliche der evangelischen und katholischen Kirche haben den jüdischen Mitbürgern Glückwünsche geschickt. Darunter war auch Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.