Fußball-WM und Kirche ohne Begeisterung
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sieht Parallelen zwischen der Kirche und der bei der WM früh ausgeschiedenen deutschen Fußball-Nationalmannschaft.
"Bei unserer deutschen Nationalelf, da fehlte mir auf dem Platz die Leidenschaft und die Begeisterung", sagte Woelki am Sonntag im "Wort des Bischofs" im Bistumssender Domradio. Wenn er von außen auf die Kirche schaue, "dann entdecke ich da leider durchaus Parallelen", sagte der Kardinal. Der gute Wille sei da, "aber irgendwie springt oftmals der Funke nur zu selten über". Die deutsche Mannschaft war bereits in der Vorrunde der Fußball-WM ausgeschieden.
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Die Sache Jesu brauche jedoch Begeisterte, sagte Woelki. Diese Begeisterung könne er leider viel zu selten entdecken. Nicht nur Jugendliche fänden die normalen Gottesdienste langweilig: "Unser ganzer Laden wirkt ein wenig überaltert", räumte der Kölner Erzbischof ein. "Die nötige Strahlkraft scheint irgendwo auf der Strecke geblieben zu sein." Bei der Fußball-WM zeigten nun die erfolgreichen Mannschaften, dass ein Neuanfang immer möglich sei. Er wolle gern mithelfen, dass "unsere Kirche wieder offensiver, mutiger und lebendiger unterwegs" sei. Helfen müsse dabei aber auch Gott.