Nötig sei vielmehr eine inhaltliche Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Thesen, sagte Dröge am Mittwochabend in Berlin. Menschen dürften nicht allein wegen ihrer Ansichten ausgeschlossen werden, sondern man müsse sich an den Sachfragen abarbeiten. Als rote Linie bezeichnete er menschenverachtende Äußerungen.
Dröge verurteilte zugleich die Instrumentalisierung des Christentums durch Rechte für menschenfeindliche Thesen, völkisches Denken und die Ausgrenzung von ganzen Gruppen. Das spezifisch Christliche sei es gerade, Grenzen zu überwinden, betonte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Dröge diskutierte in der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung mit der Juristin und Buchautorin Liane Bednarz über Rechtspopulisten in den Kirchen. Hintergrund ist das aktuelle Buch von Bednarz mit dem Titel "Die Angstprediger. Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern".
Dröge betonte, wer sich menschenfeindlich äußere, dürfe in seiner Landeskirche keine leitende Funktion wie etwa in einem Gemeindekirchenrat einnehmen. Allerdings sei die Kirche "noch nicht so gut" darin, Debattenräume anzubieten, um auf Menschen mit rechtspopulistischen Thesen und Zukunftsängsten zu reagieren. Weiter sagte Dröge, je weniger Menschen christlich sozialisiert sind, je mehr seien sie anfällig für rechtspopulistische Deutungen des Christentums. Diesen Menschen fehle es oft an Basiswissen über das Christentum.