Goodall habe sich die tödliche Infusion mit Hilfe einer Apparatur selbst injiziert. Enkelkinder Goodalls und Begleitpersonen seien zugegen gewesen. Der Botanik-Professor hatte seit seiner Ankunft in Basel am Montag wiederholt vor Journalisten seinen Todeswunsch geäußert. "Ich bereue zutiefst, dass ich dieses Alter erreicht habe. Ich bin nicht froh", hatte er gesagt. Das Leben habe keine Qualität mehr für ihn.
Nach ärztlichen Angaben litt Goodall unter einem schlechten Gehör, einer stark nachlassenden Sehfähigkeit und sonstigen Alterskrankheiten. Er sei jedoch nicht todkrank gewesen.
Der 104-Jährige hatte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz gefordert, dass jeder Mensch bestimmen solle, wann er sein Leben beende. Er hielt fest, dass es für ihn eine Erleichterung gewesen sei, Australien zu verlassen. Niemand aus seiner Familie oder seinem Umfeld habe versucht, ihn von dem Suizidvorhaben abzubringen.
Goodall hatte bereits einen Selbsttötungsversuch in seiner Heimatstadt Perth unternommen. In Australien ist Beihilfe zum Suizid verboten, in der Schweiz hingegen erlaubt, sofern die Helfer keine Profitinteressen haben. Jedes Jahr gehen in der Schweiz Hunderte Menschen freiwillig mit einer Beihilfe in den Tod, viele reisen aus dem Ausland an.
Goodall wurde 1914 in London geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderte er nach Australien aus und schlug eine wissenschaftliche Karriere ein. Er arbeitete bis ins hohe Alter.