Kinder brauchen ein eigenes gottesdienstliches Angebot, sagte der württembergische Landespfarrer für Kindergottesdienst, Frank Widmann, im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Kinderkirche wolle Kinder in ihren Lebenswelten abholen und an biblische Themen heranführen: "Die Geschichten aus der Bibel sowie seelsorgerliche Themen wie Tod und Trauer geben ihnen innere Kraft und machen sie stark fürs Leben."
Leider besuchten immer weniger Kinder regelmäßig einen Gottesdienst, sagte Widmann. Trotzdem habe er den Eindruck, dass viele Familien wollen, dass ihre Kinder mit dem christlichen Glauben in Berührung kommen und es unterstützen, wenn ihr Kind in die Kinderkirche geht. Bei den Mitarbeitenden gehe das ehrenamtliche Engagement wie überall in der Gesellschaft zurück. Wichtig sei, dass sie von ihren Kirchengemeinden Rückendeckung erhalten und ihre regelmäßige und oftmals auch anstrengende Arbeit gewürdigt wird, betonte der Kinderkirchpfarrer.
Der Kindergottesdienst sei heute sehr kreativ, was sich auch bei der Gesamttagung niederschlage. Dort gebe es erstmals sechs verschiedene thematische Zentren, in denen Kunst, Bewegungspädagogik und Erzähltechniken im Mittelpunkt stehen. Daneben werden insgesamt 250 Veranstaltungen angeboten wie Vorträge, Bibelarbeiten und Workshops, so Wiemann. Außerdem gebe es einen Marktbereich, in dem Mitarbeitende sich auf den neusten Stand bringen lassen können, was es an Arbeitshilfen und Angeboten in der Kinderkirchszene gibt.
Die Gesamttagung 2018 wird gemeinsam mit dem Gesamtverband von den drei Landeskirchen im Südwesten (Württemberg, Baden und Pfalz) veranstaltet. Sie findet alle vier Jahre statt. In Stuttgart war sie zuletzt 1990. Schirnherr der Veranstaltung ist der Schauspieler Samuel Koch.
Laut dem Kirchenamt der EKD werden in der Evangelischen Kirche in Deutschland jährlich 183.847 Kindergottesdienste gefeiert, in Württemberg sind es 33.135, in Baden 10.113, und in der Pfalz 1.720.
