Streit über Schwangerenberatung in Kirche beigelegt
Im Streit über die Schwangerenberatung in der katholischen Kirche gibt es Entspannung: Der Konflikt um den Beratungsverein Donum Vitae ist nach Ansicht des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, nun gelöst.
Die Bischöfe würden anerkennen, dass der Verein den Schutz des ungeborenen Lebens zum Ziel habe, erklärte Sternberg am Mittwochabend in Nürnberg. Dies gehe aus einem Brief des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, an ihn hervor.
Beschäftigte von Donum Vitae könnten in Zukunft auch in bischöflichen Schwangerenberatungsstellen angestellt werden, sagte der ZdK-Präsident. "Das ist ein Meilenstein."
Mehr zu Abtreibung
Die fast zwei Jahrzehnte dauernde Auseinandersetzung um Donum Vitae beruhe auf "Missverständnissen", sagte Sternberg. Marx habe keinen Zweifel gelassen, dass die Beratungsstellen des Vereins "Eltern Mut zu einem Kind gemacht haben und ihnen Hilfestellung gegeben haben", hieß es in dem Schreiben. Er erinnerte aber auch an viele katholische Frauen, die unter dem Konflikt zu leiden hatten.
Donum Vitae wurde 1999 von überwiegend katholischen Laien gegründet. Sie reagierten damit auf den Ausstieg der katholischen Bischöfe aus dem gesetzlichen Beratungssystem. Der Vatikan hatte es den katholischen Beratungsstellen für Schwangere untersagt, einen "Schein" auszustellen, der eine straffreie Abtreibung ermöglicht. Ziel von Donum Vitae war, das katholische Element in der Schwangerschafts-Konfliktberatung zu erhalten. Die deutschen Bischöfe legten allerdings fest, dass kirchliche Mitarbeiter in dem Verein keine Leitungsposten übernehmen dürften und Donum Vitae eine Vereinigung außerhalb der Kirche sei.