Jüdisches Museum Berlin: "Welcome to Jerusalem"
Das Jüdische Museum Berlin präsentiert in seiner neuen Ausstellung "Welcome to Jerusalem" rund zwei Jahrtausende aus der Geschichte der Heiligen Stadt in Israel. Die Ausstellung zeige Jerusalem ohne Position zu beziehen als "Brennpunkt von Konflikten" und als Ort, auf den die drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam aus unterschiedlichen Gründen Anspruch erheben, betonte Museumsdirektor Peter Schäfer. Die Ausstellung wurde am Sonntag eröffnet und ist bis zum 30. April 2019 zu sehen.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) würdigte die Ausstellung bei der Eröffnung als lehrreiche Annäherung an die komplexe Geschichte der Stadt, die im Mittelpunkt des Nahostkonflikts stehe, "weil sie der identitätsstiftende Sehnsuchtsort für die drei abrahamitischen Weltreligionen ist". Die Ausstellung sei zugleich eine "mahnende Erinnerung daran, welch kostbare Errungenschaft es ist, in religiöser Vielfalt friedlich zusammenleben zu können", betonte Grütters.
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Es sei "eine großartige Idee, die 'Heilige Stadt' mit 'Welcome to Jerusalem' an die Spree zu bringen und damit die bevorstehende Umbauphase des Jüdischen Museums zu überbrücken", betonte Grütters. Der Libeskind-Bau des Museums und die bisherige Dauerausstellung werden in der Zeit geschlossen. Für die grundlegende Überarbeitung der Dauerausstellung, den Bau eines Kindermuseums und die Ausstellung "Welcome to Jerusalem" werden den Angaben zufolge rund 22 Millionen Euro zusätzliche Mittel aus dem Bundeskulturhaushalt bereitgestellt.
Highlights der Ausstellung seien eine dreidimensionale Animation des Hügelmassivs, auf dem Jerusalem steht, sowie ein interaktives Modell der jüdischen Klagemauer, an dem Kommentare hinterlassen werden können. Vor allem die Echtzeit-Videoinstallation "24h Jerusalem" führe die einander häufig ausschließenden vielschichtigen kulturellen Bezüge und die politischen Ansprüche vor Augen, "die so häufig in gewaltsame Konflikte rund um Jerusalem münden", betonte Grütters. In der Ausstellung wird die Geschichte der Stadt von der Zeit des Herodes im ersten Jahrhundert vor Christus bis heute vorgestellt.