Als Jubiläumsgast wurde Kakule Molo begrüßt, ein baptistischer Pfarrer und Rektor der Freien Universität der Großen Seen in Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo, wie die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt am Freitag in Wittenberg mitteilte.
Kakule Molo hatte die Sonderausstellung im Rahmen einer Sitzung der Global Reference Group von "Brot für die Welt" besucht: "Im Augusteum und Lutherhaus begebe ich mich zu den Wurzeln unseres protestantischen Glaubens. Ich wollte nicht zurück in meine Heimat, ohne diesen besonderen Ort besucht zu haben." Stiftungsdirektor Stefan Rhein, der den Jubiläumsbesucher begrüßte, zeigte sich erfreut, "dass unser Anspruch an die internationale Wirkung und die internationalen Bezüge bei den 95 Menschen in der Realität entsprechende Resonanz findet".
Die Sonderausstellung "Luther! 95 Schätze - 95 Menschen" wurde am 12. Mai eröffnet. Noch bis 5. November werden 319 Exponate gezeigt, die das Leben und Wirken Martin Luthers (1483-1546) veranschaulichen. Auf 1.450 Quadratmetern macht die Schau die Entwicklung vom Mönch Martin Luder zum Reformator Luther erlebbar und beschreibt seinen Einfluss auf bekannte Menschen zwischen dem 16. und 21. Jahrhundert. Die Ausstellung ist eine von drei nationalen Sonderausstellungen anlässlich des 500. Reformationsjubiläum in diesem Jahr.
An die Tür der Schlosskirche in Wittenberg soll Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 kirchenkritischen Thesen angeschlagen haben. Dieses Ereignis gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformationsbewegung, die zur Spaltung in evangelische und katholische Kirche führte. Das Jubiläumsjahr endet am Dienstag mit Festgottesdienst und Festakt in Wittenberg.