Mit der Website "reformation.staedelmuseum.de" bietet das Städel-Museum erstmals ein mit dem Grimme-Online-Award 2015 ausgezeichnetes Digitorial nicht zu einer aktuellen Ausstellung, sondern zu einem Thema an. Dieses soll anhand ausgewählter Kunstwerke aus der Sammlung des Städels anschaulich entfaltet werden. Das Digitorial zur Reformation erläutert die Folgen der kirchlichen Erneuerung für die Kunst. Dabei geht es um den Wechsel vom Kultbild zum Lehrbild, um die Entstehung neuer Bildthemen und die reformatorische Interpretation bestehender religiöser Kunstwerke.
Unterschiede zwischen dem katholischen und protestantischen Bildverständnis verdeutlicht
Anhand von Kunstwerken des Städels werden die historischen Unterschiede zwischen dem katholischen und protestantischen Bildverständnis verdeutlicht. Gemälde und Stiche illustrieren die Reformatoren wie Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560) sowie Schauplätze wie die Wartburg und Rom. Ferner geht es um "den Papst im Kreuzfeuer", "eine Bibel für alle", "Bilderstürme, Krieg und Kunstmarkt" sowie um die Gegenreformation in der Kunst. Der Führer soll die Auswirkungen der Reformation auch auf die Kunst der Gegenwart aufzeigen.
Fortgesetzt wird die neue digitale Vermittlungsreihe nach Angaben des Museums im nächsten Jahr mit einer Vorstellung des Künstlers Sandro Botticelli (1445-1510). Von ihm besitzt das Städel das bekannte Gemälde "Weibliches Idealbildnis (Bildnis der Simonetta Vespucci als Nymphe)". Finanziert wird das Online-Angebot mit Hilfe die Fazit-Stiftung.