"Der Altenpflegeberuf ist für mich ein gutes Beispiel für den Irrsinn, mit dem derzeit über Leistungsträger und deren steuerlichen Entlastung diskutiert wird", sagte Fratzscher dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag). Nicht die Besserverdiener, sondern die Altenpfleger seien "die wirklichen Leistungsträger", betonte der DIW-Präsident.
Die Pflegeausbildung sei hart, man müsse Nachtschichten, Wochenenddienste und Überstunden machen, und die Arbeit sei auch psychologisch sehr anspruchsvoll. "Zugleich ist die Bezahlung jämmerlich", kritisierte der Ökonom. "Wir brauchen eine angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen", forderte Fratzscher angesichts des wachsenden Bedarfs an Arbeitskräften. Nach Berechnungen des DIW sind bis zum Jahr 2040 rund eine weitere Million Fachkräfte in der Pflege nötig.
"Jämmerliche Bezahlung" in der Altenpflege
"Jämmerliche Bezahlung" in der Altenpflege
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, fordert eine höhere Wertschätzung und eine bessere Bezahlung für Altenpfleger.