Das Zwickauer Robert-Schumann-Haus widmet dem Reformator Martin Luther und seinem Einfluss auf den Komponisten eine Ausstellung. Zu sehen sind von Sonntag an unter anderem das Original von Robert Schumanns Luther-Bibel aus dem Jahr 1821 sowie die Entwürfe eines Oratoriums über Martin Luther von 1851, teilte der Leiter des Schumann-Hauses, Thomas Synofzik, in Zwickau mit. Das Werk blieb unvollendet. Die Entwürfe sind im Schumann-Haus erhalten.
Robert Schumann (1810-1856), dessen Großvater lutherischer Pfarrer in Thüringen war, absolvierte 300 Jahre nach Luthers Aufenthalt in Zwickau eine Ausbildung am dortigen Gymnasium. Sein Vater, August Schumann, veröffentlichte in seinem Verlag "Gebrüder Schumann" eine Ausgabe der Schriften Luthers sowie Stiche der Reformatoren Luther und Philipp Melanchthon (1497-1560).
Für Sohn Robert sei zudem Luther "immer wieder Mottogeber" und "Hauptfigur seiner novellistischen Artikel" gewesen, erklärte Synofzik. Die Ausstellung zeigt auch Schumanns letzte Komposition, vermutlich wenige Wochen vor seinem Tod in der Heilanstalt Bonn-Endenich niedergeschrieben. Es handelt sich den Angaben zufolge um die Bearbeitung eines Sterbechorals von Martin Luther.