Den Mördern dürfe nicht gestattet werden, "dass sie uns von unserem Weg abbringen, von unserer Art zu leben", sagte Merkel am Freitag in Berlin. Der Terrorismus könne "tieftraurige Stunden" bereiten, "aber besiegen kann er uns nie", sagte sie. Die CDU-Parteichefin war zu dem Zeitpunkt bei einem Wahlkampftermin. Der Wahlkampf solle trotz des Anschlags in Barcelona weitergehen, kündigte Merkel an.
Nach ihren Angaben gibt es eine Verständigung unter den Parteien, den Wahlkampf als "Feier der Demokratie" auch als Zeichen gegen den Terrorismus nicht auszusetzen, bei Veranstaltungen aber das schreckliche Ereignis von Barcelona zu berücksichtigen. So soll laut Merkel auf laute Musik verzichtet werden. Zudem solle es Gedenkminuten geben.
Ein Unbekannter war am Donnerstag mit einem Lieferwagen in eine Menschenmenge auf der bei Touristen beliebten Flaniermeile von Barcelona, Las Ramblas, gerast. Medienberichten zufolgen wurden dabei mindestens 13 Menschen getötet und mehr als 100 weitere verletzt. Später hatte es einen weiteren Anschlag im Küstenort Cambrils gegeben. Ob Deutsche unter den Toten des Anschlags in Barcelona sind, kann laut Merkel noch nicht gesagt werden. Das Auswärtige Amt stehe in ständigem Kontakt mit den entsprechenden Stellen in Spanien.
Die Kanzlerin sprach den Spaniern ihr Mitgefühl aus. Sie sprach von "mörderischen Anschlägen". Das Bundesinnenministerium gab am Freitagvormittag bekannt, dass für den selben Tag eine Trauerbeflaggung für die obersten Bundesbehörden und ihre Geschäftsbereiche angeordnet worden sei.