Hunderte Besucherinnen bei FrauenFestTag in Wittenberg

Foto: epd/Peter Endig
Hunderte Besucherinnen bei FrauenFestTag in Wittenberg
Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann und die Fernsehköchin Sarah Wiener nahmen an dem Programm teil. Organisiert wurde der Tag von den Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland, unterstützt vom Lutherischen Weltbund (LWB).

Mehrere hundert Frauen aus 18 Nationen haben am Samstag in Wittenberg einen FrauenFestTag gefeiert. Zum 500. Reformationsjubiläum wollten sie unter anderem mit der demonstrativen Präsenz von 120 Frauen in kirchlichen Leitungspositionen ein Zeichen für Vielfalt in der Ökumene weltweit setzen. Neben Bibelarbeit, Tanz-Workshops und Diskussionsrunden standen auch ein Festgottesdienst sowie ein Festmahl auf dem Programm, an dem die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann und die Fernsehköchin Sarah Wiener teilnahmen. Organisiert wurde der Tag von den Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland, unterstützt vom Lutherischen Weltbund (LWB). 

Im Rahmen des Festtages präsentierten der ökumenische Christinnenrat und Schirmfrau Käßmann das Online-Projekt "Reformation ist überall - Frauenperspektiven" vor der Schlosskirche. "Noch immer dominieren Männer in gewaltigen Gewändern das Bild von Kirche", sagte Käßmann. "Das ist ein Jammer." Die Theologin erinnerte an die Reaktionen, als vor 25 Jahren Maria Jepsen zur ersten lutherischen Bischöfin weltweit wurde: "Dabei war das doch nur die Fortführung von Luthers theologischer Erkenntnis, dass alle Getauften Priester, Bischof, Papst sind." Folglich sei es ein Zeichen von Reformation, dass heute Frauen auf allen kirchlichen Leitungsebenen vertreten sind.

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Vollends umgesetzt sei Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche aber noch längst nicht, "weder in ausgewogener Verteilung von Ämtern und Aufgaben, noch in Sprache oder Gottesbildern", erklärte die Vorsitzende der Evangelischen Frauen in Deutschland, Angelika Weigt-Blätgen. Geschlechtergerechtigkeit sei aber ein evangeliumsgemäßer Auftrag und der FrauenFestTag in Wittenberg schon allein deshalb gut für die ganze Kirche, so die Theologin.

Bei der Weltausstellung Reformation kommen in den 16 Wochen zwischen dem 20. Mai und dem 10. September Vertreter von mehr als 80 Kirchen und Organisationen in der Lutherstadt zusammen. Mit der Freiluftausstellung feiert die evangelische Kirche in diesem Jahr das 500. Jubiläum der Reformationsbewegung an ihrem Ausgangsort Wittenberg. Der FrauenFestTag war Teil der zwölften Themenwoche "Familien, Lebensformen und Gender".