Seit 2014 seien mehr als 1.000 Kinder getötet worden, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Hilfswerks. 1.130 Kinder wurden demnach verletzt oder verstümmelt, davon alleine 255 in diesem Jahr. Fünf Millionen Mädchen und Jungen bräuchten humanitäre Hilfe.
"Im ganzen Irak werden Kinder Zeuge von blankem Horror und unvorstellbarer Gewalt", sagte der Leiter von Unicef im Irak, Peter Hawkins. Sie würden getötet, verletzt, verschleppt und gezwungen zu schießen und zu töten. In West-Mossul werden Kinder dem Hilfswerk zufolge bewusst ins Visier genommen und getötet, um Familien zu bestrafen und sie von der Flucht abzuhalten. In weniger als zwei Monaten seien dort mindestens 23 Kinder getötet und weitere 123 verletzt worden.
Über 4.650 irakische Mädchen und Jungen wurden in den vergangenen drei Jahren von ihren Familien getrennt oder waren unbegleitet auf der Flucht, wie der Bericht "Nowhere To Go" weiter feststellt. Die Kinder leiden demnach auch unter zunehmender Armut: Jedes Vierte kommt mittlerweile aus einem armen Haushalt. 1,2 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule, weitere drei Millionen nur unregelmäßig. Seit 2014 gab es fast 140 Angriffe auf Schulen.
Unicef forderte, der Konflikt im Irak und alle schweren Kinderrechtsverletzungen müssten aufhören. Alle betroffenen Kinder bräuchten ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe. Dafür sei eine verlässliche Unterstützung notwendig: Dem Kinderhilfswerk selbst fehlten dieses Jahr noch 100 Millionen US-Dollar, um die lebensrettende Nothilfe fortzusetzen und Kinder zu unterstützen, die nach Hause zurückkehren.