Bei seiner Eröffnung am Mittwoch in Berlin will der Kirchentag der Opfer des jüngsten Anschlags in Großbritannien gedenken. "Wir werden die schrecklichen Ereignisse von Manchester in den Eröffnungsgottesdienst aufnehmen und für die Opfer beten", sagte Kirchentagssprecherin Sirkka Jendis am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bei dem mutmaßlichen Selbstmordattentat nach einem Popkonzert sind nach Polizeiangaben 22 Menschen getötet und mindestens 59 verletzt worden.
Die konkrete Sicherheitslage für den 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag habe sich dadurch nicht geändert, sagte die Sprecherin. Man bereite sich weiter intensiv vor und sei in engem Kontakt mit der Polizei. Zu der Großveranstaltung, die von Mittwoch bis Sonntag in Berlin und Wittenberg stattfindet, werden rund 100.000 Dauerteilnehmer erwartet. Im Vergleich zu frühren Kirchentagen gelten strengere Sicherheitsvorschriften. So wird es bei ausgewählten Veranstaltungen Taschenkontrollen geben.
Das alle zwei Jahre veranstaltete Protestantentreffen steht in diesem Jahr im Zeichen des 500. Reformationsjubiläums. Parallel zu den zentralen Veranstaltungen in Berlin werden in Mitteldeutschland sechs regionale "Kirchentage auf dem Weg" gefeiert. Zusammen führen sie zum Festwochenende nach Wittenberg. Zum Festgottesdienst auf den Elbwiesen im Süden der Lutherstadt Wittenberg werden für den 28. Mai mehr als 100.000 Menschen erwartet. Zu den Höhepunkten des Programms in Berlin gehört ein Gespräch zwischen dem früheren US-Präsidenten Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag am Brandenburger Tor.