Die Bundeskulturpolitik habe sich bisher nicht ausreichend um das Gebäude gekümmert. Ein Beirat habe sich in den vergangenen zwei Jahren Gedanken über die Zukunft der Kirche gemacht.
Das wichtigste Ziel sei, dass sich die Gemeinde nicht mehr allein um den Erhalt des Gesamtensembles kümmern müsse, betonte Zimmermann. Sowohl der Bund als auch das Land Berlin und die Landeskirche müssten Verantwortung für die Kirche übernehmen. Das Thema "Erhalt der Gedächtniskirche" solle möglichst im nächsten Koalitionsvertrag verankert werden, forderte der Geschäftsführer. Zimmermann ist Mitglied und Moderator im Beirat "Neues Nutzungskonzept".
Die Gemeinde habe in den vergangenen Jahren viele Sanierungsarbeiten finanziert, sagte Pfarrer Martin Germer. Weitere Maßnahmen seien dringend notwendig. So starte nach Pfingsten die mit rund 1,8 Millionen veranschlagte Sanierung des Podiums, auch der zurzeit eingerüstete Glockenturm müsse dringend renoviert werden. Für die Baumaßnahmen würden in den kommenden 15 Jahren rund zehn Millionen Euro benötigt, sagte der Pfarrer. Bisher habe die Gemeinde sich "von Teilmaßnahme zu Teilmaßnahme gehangelt". Nun solle eine konzertierte Aktion zum Erhalt des Gesamtensembles gestartet werden.
Rund 1,3 Millionen Menschen besuchen jährlich die Gedächtniskirche, sagte Berlins Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein. Jeder fünfte habe Interesse an einem persönlichen Gespräch. Ein weiterer Plan des Beirats sei deshalb, aus dem Foyer ein Café als Begegnungsort zu gestalten. Dafür müsse das Gebäude intensiv umgestaltet werden. In dem Beirat sitzen unter anderem der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, sowie die Theologin Trautwein.