Mit seiner "feinsinnigen, kompetenten und zugewandten Art" sei er in seinem Amt "Werbung für unsere Kirche" gewesen, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm am Mittwoch in Hannover. Ab 1985 war Engelhardt Mitglied im Rat der EKD, den er von 1991 bis 1997 als Vorsitzender leitete. In diese Zeit fiel das Zusammenwachsen der Kirchen in Ost- und Westdeutschland. 1998 trat Engelhardt in den Ruhestand. Er lebt in Karlsruhe.
Bedford-Strohm dankte Engelhardt für dessen Einsatz für die evangelische Kirche: "Als Ratsvorsitzender waren Sie lange Zeit das Gesicht unserer Kirche." Auf ihm liege "viel Segen und viel Segen geht von diesem Leben aus".
Engelhardt, der aus einer badischen Pfarrersfamilie stammt, wurde am 11. Mai 1932 in Schillingstadt (Main-Tauber-Kreis) geboren. Er war vier Jahre Studentenpfarrer in Karlsruhe, dann von 1966 bis 1980 Professor für Evangelische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg, deren Rektor er zeitweise war. Im Oktober 1980 wählte ihn die Synode der badischen evangelischen Landeskirche zum Nachfolger von Landesbischof Hans-Wolfgang Heidland.
Nach der deutschen Vereinigung sei Engelhardt als erster EKD-Ratsvorsitzender "Motor und Steuermann" beim Zusammenfinden der evangelischen Kirchen in Ost und West gewesen, erklärte der amtierende badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh in Karlsruhe. Engelhardt habe viele Themen auf den Weg gebracht, die heute noch aktuell seien, zum Beispiel das kirchliche Engagement in der Flüchtlingsfrage oder die Zulassung von konfessionsverschiedenen Ehepaaren zum Abendmahl.