Zum 500. Reformationsjubiläum ist die wohl längste gemalte Bibel der Welt am Sonntag in Magdeburg erstmals komplett ausgeklappt und an einem Stück präsentiert worden.
In Erinnerung an das Jahr von Luthers Thesenveröffentlichung, die als Auslöser der Reformation gilt, sollte die gemalte Bibel auf 1.517 Metern Länge gezeigt werden. Zuvor wurde ein Gottesdienst im Magdeburger Dom gefeiert.
Die Wiedmann-Bibel gibt das Alte und Neue Testament als durchgehendes Faltbuch in 3.333 Illustrationen wieder. Geschaffen wurde die einmalige Bibel vom Künstler Willy Wiedmann (1929-2013), der daran 16 Jahre lang gearbeitet hat. Die Bilder wurden im Stil der Polykonmalerei geschaffen, einem Malstil, den Wiedmann in den 60er Jahren entwickelte. Typisch dafür ist die Zusammensetzung von geometrischen Formen. Dies nutzte er auch in seiner Kirchenmalerei, etwa in der Pauluskirche in Stuttgart.
Wiedmanns Sohn fand die gemalte Bibel nach dem Tod des Vaters in mehreren Kisten in dessen Haus in Stuttgart und digitalisierte die Bilder. "Es war der Wunsch meines Vaters, diese Bibel allen Christen, allen Menschen zugänglich zu machen", sagte Martin Wiedmann. Er war am Sonntag mit der Familie beim Weltrekordversuch in Magdeburg.
Schirmherr der Aktion war Oberbürgermeister Lutz Trümper (parteilos). Während des "Kirchentages auf dem Weg" vom 25. bis 27. Mai werden Ausschnitte aus der Bibel und Eindrücke vom Tag des Weltrekords in der Festung Mark zu sehen sein. Zudem werden beim Abschlussgottesdienst des Kirchentags am 28. Mai auf den Elbwiesen in Wittenberg einzelne Abschnitte der Bibel gezeigt.
Der Weltrekord muss noch offiziell anerkannt werden. Am Sonntag wurde die Länge der Bibel genau vermessen, die Gutachten müssen noch eingereicht werden.