Religionen könnten den Menschen zwei Grundangebote machen, sagte der Soziologe Heinz Bude am Dienstagabend in der Heiliggeistkirche in Frankfurt am Main: Erstens könnten Religionen ein Modell für motiviertes Leben sein und zweitens böten sie eine Berührung mit den Geheimnissen des Seins. "Für das erste Angebot interessiert sich aber in unserer durchsäkularisierten Gesellschaft heute keiner mehr", sagte Bude. "Schafft es der Protestantismus nicht die Menschen mit den Geheimnissen des Seins in Berührung zu bringen, verspielt er seine letzte Chance."
Heinz Bude ist Professor für Soziologie in Kassel und sprach in der Evangelischen Akademie Frankfurt zum Thema "Angstgesellschaft und Reformation". Mitdiskutant und Redner war der Vizepräsident der EKD Thies Gundlach.