Im Vergleich zu 2015 stiegen die deutschen Mittel um 36,1 Prozent. Die Steigerung geht vor allem auf höhere Budgets für Entwicklungsprojekte, aber auch auf Mehrausgaben zur Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland zurück. Diese Posten können als öffentliche Entwicklungshilfe (ODA) angerechnet werden. Sie machten laut OECD 25,2 Prozent aus (rund 5,8 Milliarden Euro).
Das 0,7-Prozent-Ziel zu erreichen, ist ein wichtiges Bestreben der Vereinten Nationen. Auch Deutschland hatte sich schon vor Jahren darauf verpflichtet, den Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttonationaleinkommen auf 0,7 Prozent zu erhöhen. Ohne die Flüchtlingskosten läge die deutsche Quote bei 0,52 Prozent.
Insgesamt haben die Ausgaben der 29 Geberländer im OECD-Entwicklungsausschuss einen neuen Höchststand erreicht. Sie lagen 2016 bei rund 134 Milliarden Euro. Das ist ein Anstieg um 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil am jeweiligen Bruttonationaleinkommen, die sogenannte ODA-Quote, lag im Durchschnitt bei 0,32 Prozent.
Größter Geldgeber sind die USA, dann folgen Deutschland, Großbritannien, Japan und Frankreich. Wie Deutschland haben auch Dänemark, Luxemburg, Norwegen, Schweden und Großbritannien die ODA-Quote erreicht oder überschritten. Die USA sind zwar der größte Geldgeber mit rund 32 Milliarden Euro, aber ihre Quote liegt nur bei 0,18 Prozent.
Auch der Anstieg der Gesamtausgaben spiegelt die Versorgung von Flüchtlingen in den Geberländern wider. Elf Prozent der Summe beziehen sich auf die Flüchtlingshilfe. Zugleich stiegen die Beiträge der Geber für internationale Organisationen um zehn Prozent und für die humanitäre Hilfe um acht Prozent. Damit stiegen die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit ohne die Zusatzausgaben für die Flüchtlingshilfe um 5,3 Prozent.