An einer Zeremonie in der Hauptstadt nahmen unter anderem Ministerpräsident Stefan Löfven und Mitglieder des Königshauses teil. "Heute betrauern wir die Opfer des Anschlags", sagte Löfven. Den Betroffenen versicherte er, sie seien nicht allein. Zugleich habe sich die Öffentlichkeit entschlossen gezeigt, sich dem Terror nicht zu beugen: "Unsere Demokratie wird über den Fundamentalismus siegen."
Bei dem LKW-Anschlag am Freitagnachmittag waren vier Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden. Nach Polizeiangaben stammen zwei der Todesopfer aus Schweden, die beiden anderen aus Großbritannien und Belgien.
Der Anschlag hat in Schweden erneut eine Debatte über konsequentere Abschiebungen entfacht. Nach Angaben der Behörden soll es derzeit mehr als 12.000 Menschen geben, die sich trotz Anordnungen zur Ausweisung noch im Land aufhalten. Im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl von zehn Millionen hat das skandinavische Land in den vergangenen Jahren die meisten Migranten und Flüchtlinge in Europa aufgenommen. Allein 2015, dem vorläufigen Höhepunkt der Flüchtlingskrise, waren es 163.000 Hilfesuchende.
"Liebes-Kundgebung" als Zeichen gegen Terror und Hass
Einem festgenommenen 39-jährigen Usbeken werfen die Behörden "terroristische Morde" vor, da er den gestohlenen Lastwagen gesteuert habe, der am Freitag zunächst durch eine Einkaufsmeile und dann in ein Kaufhaus gerast war. Laut einem Zeitungsbericht vom Sonntag hat der Mann die Tat gestanden.
Die Ermittler erklärten, dass der mutmaßliche Täter, dessen Gesuch auf ein Bleiberecht im Juni 2016 abgelehnt worden war und der daher abgeschoben werden sollte, untergetaucht war. Zudem habe er ein Interesse für extremistische Organisationen wie den "Islamischen Staat" (IS) gezeigt. Mittlerweile gab es eine zweite Verhaftung wegen Terrorverdachts sowie mehrere vorläufige Festnahmen.
Bereits am Sonntagnachmittag hatten in Stockholm Tausende Menschen eine Gedenkveranstaltung abgehalten. Mit der sogenannten "Liebes-Kundgebung" auf einem zentralen Platz nahe des Anschlagsorts wollten sie "ein Zeichen setzen gegen Terror und Hass".