Thema der Schau in Berlins ältestem Gebäude, das heute zum Stadtmuseum gehört, ist die Luther-Vermarktung mit den fließenden Grenzen zwischen Andenken und Bilderkult. Die Ausstellung soll zeigen, wie der Reformator Martin Luther (1483-1546) bewusst inszeniert, politisch instrumentalisiert und kommerziell vermarktet wurde.
Zu sehen ist unter anderem eine "echte Luther-Reliquie". Sie stammt von einem Messgewand, das Luther bei der Weihe des ersten evangelischen Bischofs von Merseburg getragen haben soll und das später fast bis zur Unkenntlichkeit in "Reliquien" zerlegt wurde.
Die Ausstellung läuft bis zum 28. Mai. Als Ergänzung werden bis zum 10. September die Kunstwerke der Nikolaikirche aus dem Reformationsjahrhundert und mehrere Leihgaben gezeigt, die einst zum historischen Bestand gehörten. Zum ersten Mal seit 1945 werde der Bilderschmuck in der Nikolaikirche damit wieder nahezu vollständig präsentiert, hieß es.