Hein erinnerte daran, dass die vergangenen 500 Jahre oft von Glaubenseifer, Glaubenshass, Verfolgung und religiös motivierten Kriegen geprägt gewesen seien. "Die Liebe, so müssen wir bekennen, hat uns in den vergangenen 500 Jahren am allermeisten gefehlt", sagte der Kasseler Bischof. "Das Reformationsjubiläum hat dann für unsere Kirchen sein Ziel erreicht, wenn wir uns vom Geist der Liebe Gottes erfassen lassen", betonte Hein.
Erzbischof Hans-Josef Becker vom Erzbistum Paderborn rief alle Kirchengemeinden dazu auf, einen Schlussstrich unter die Verletzungen der Vergangenheit zu ziehen und die ökumenische Zusammenarbeit zu stärken. "Nur gemeinsam werden wir in der multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft das Evangelium glaubwürdig verkünden und leben können", sagte der Erzbischof.
Zuvor hatten bereits die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz in einem zentralen Buß- und Versöhnungsgottesdienst am Samstag in Hildesheim ein Zeichen der Versöhnung gesetzt und die Gemeinsamkeiten der beiden
Konfessionen unterstrichen. Protestanten und Katholiken setzten damit ihre Aussöhnung zum 500. Reformationsjubiläum fort.