Die Ausstellung aus Beständen der Sammlung Anton und Katharina Kippenberg zeige zum 500. Reformationsjubiläum die vielfältige Bedeutung Luthers für das Denken und die theologisch-literarische Auseinandersetzung Goethes im eigenen Werk. "Wir wissen gar nicht, was wir Luthern und der Reformation im Allgemeinen Alles zu danken haben", lautete die Überzeugung Goethes, der das 300. Reformationsjubiläum im Jahre 1817 in Thüringen selbst erlebt hatte, wie es in der Ankündigung hieß.
Der bibelfeste Jurastudent Goethe habe Luthers klaren Ausdruck, seine deftig-derbe Sprache sowie seine kämpferische Persönlichkeit geschätzt. Goethes Werk sei durchdrungen von Formulierungen und Sentenzen, die ihren Ursprung in Luthers Sprache der Bibel hätten, erklärte das Museum.
So finde sich in der Szene Auerbachs Keller in Goethes "Faust I" die sogenannte "Lutherstrophe", die "Walpurgisnacht" verweise auf biblische Figuren. In Goethes Autobiografie "Dichtung und Wahrheit" werden persönliche Erfahrungen mit der Wirkung des "Befreiers aus der geistlichen Knechtschaft" geschildert und eingeordnet, wie es hieß. Wertvolle Handschriften, darunter eigenhändige Briefe und Manuskripte, Stammbücher, Erstausgaben, Almanache, Landschaftsansichten und Porträts erzählen in der Ausstellung bis zum 14. Mai am Beispiel Goethes von der Wirkung Luthers im 18. und 19. Jahrhundert.