Mehr als 100 Kirchengemeinden, Synodalverbände, Gremien und Einzelpersonen, hätten zu einem Impulspapier der Kirche eine Stellungnahme abgegeben, sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher am Dienstag in Leer. "Das übertrifft deutlich unsere Erwartungen."
Bei der Auftaktveranstaltung im vergangenem Jahr mit mehr als 200 Delegierten hatte Heimbucher kreative Veränderungen angemahnt. Die Kirche müsse, wie alle anderen Kirchen in Deutschland auch, sinkenden Mitgliederzahlen und absehbar rückläufigen Einnahmen begegnen. Dazu seien Ideen von der Basis nötig. Mit Blick auf das Symbol der Herde als Gemeinde Gottes sagte Heimbucher: "Das ist das Gegenteil vom Schweigen der Lämmer. Das ist eine krasse, eine lebendige Herde, die nicht schweigt."
Die Zahl der Mitglieder in der reformierten Kirche wird Heimbucher zufolge von derzeit rund 177.000 bis 2030 auf etwa 150.000 Menschen zurückgehen. Dann müssen die Gemeinden mit etwa einem Drittel weniger Pastorinnen und Pastoren auskommen, von denen heute noch 150 im Pfarramt arbeiten.
Die Stellungnahmen sollen nun von einem Seminar an der Hochschule Emden/Leer wissenschaftlich ausgewertet werden. Zeitgleich werde eine Arbeitsgruppe erste Thesen formulieren, die bei der nächsten Gesamtsynode am 28. und 29. April in Emden diskutiert werden sollen. An der Tagung werden auch erstmals Delegierte der reformierten Jugendkonferenz teilnehmen. Ausführlich werde sich die Synode auf ihrer Herbsttagung im November mit den Stellungsnahmen beschäftigen, sagte Heimbucher.
Die reformierte Kirche orientiert sich vor allem an den Schweizer Reformatoren Johannes Calvin (1509-1564) und Ulrich Zwingli (1484-1531). Sie hat einen Schwerpunkt an der Grenze zu den Niederlanden.