23 Kandidaten stellen sich im Parlament der Wahl durch die Abgeordneten. Aus Angst vor Terroranschlägen wurde die Abstimmung kurzfristig auf den Flughafen der Hauptstadt Mogadischu verlegt, der von UN-Truppen gesichert wird. Die Ausgangssperre gilt für die Umgebung des Flugplatzes sowie für die Stadtteile, in denen Regierungsgebäude stehen. Die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab hatte angekündigt, die Wahl mit Anschlägen verhindern zu wollen. Sie kontrolliert nach wie vor weite Teile des Landes.
Eine ursprünglich geplante Volkswahl von Präsident und Parlament war deshalb bereits im vergangenen Jahr abgesagt worden. Stattdessen haben 14.000 Wahlmänner und -frauen seit November die 275 Sitze im Unterhaus besetzt. Die Formel, die auf der Clanzugehörigkeit basiert, war unter Vermittlung der UN ausgehandelt worden. Ein Drittel der Sitze ist Frauen vorbehalten. Im Verlauf der Parlamentswahl hatte es wiederholt schwere Korruptionsvorwürfe gegeben.
Als Favorit geht Amtsinhaber Hassan Sheikh Mohamud in die Präsidentenwahl. Bei der ersten Fernsehdebatte der Kandidaten in der Geschichte Somalias, die am Montag ausgetragen wurde, trat er wie zahlreiche weitere Kandidaten nicht auf. Der Ausgang der Wahl gilt als offen. Mohamud selbst war 2012 überraschend als Kompromisskandidat im Parlament gewählt worden und hatte sich im zweiten Wahlgang gegen seinen Vorgänger Ahmed Sheikh Sharif durchgesetzt.