1.000 Menschen protestieren gegen AfD-Landesparteitag

Demonstranten vor der Stadthalle Oberhausen in dem der Landesparteitag der AfD stattfindet.
Foto: dpa/Ina Fassbender
Demonstranten vor der Stadthalle Oberhausen in dem der Landesparteitag der AfD stattfindet.
1.000 Menschen protestieren gegen AfD-Landesparteitag
Aufgerufen zu den Protesten hatten unter anderem Bürgerbündnisse, Kirchen, Gewerkschaften und Politiker.

Rund 1.000 Menschen haben am Sonntag nach Angaben der Polizei in Oberhausen gegen den zeitgleich in der Revierstadt stattfindenden Landesparteitag der rechtspopulistischen AfD demonstriert. Im Verlauf der Demonstration habe es einige Auseinandersetzungen gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zudem seien aus der Gruppe der Demonstranten auch Feuerwerkskörper abgeschossen worden. Die Polizei habe konsequent einschreiten müssen. 

Die Polizei, die mit starken Kräften da war, hatte mit rund 1.400 Teilnehmern an der Demonstration gerechnet. Aufgerufen zu den Protesten hatten unter anderem Bürgerbündnisse, Kirchen, Gewerkschaften und Politiker. Etwa 200 Protestler hatten bereits am frühen Sonntagmorgen den Einzug der rund 400 AfD-Delegierten in die Luise-Albertz-Halle mit Trillerpfeifen und Protestrufen begleitet. Auf Transparenten und Flugblättern bei der am Mittag am Hauptbahnhof gestarteten Demonstration gegen die AfD hieß es "Wehret den Anfängen". 



Die Stadthalle ist nach der langjährigen SPD-Oberbürgermeisterin von Oberhausen Luise Albertz (1901-1979) benannt. Ihr Vater, der preußische Landtagsabgeordnete Hermann Albertz war von den Nationalsozialisten 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet worden. Luise Albertz habe sich stets antifaschistisch und antirassistisch engagiert, erklärte ein Sprecher der Demonstranten. Ein AfD-Parteitag habe daher in der Halle nichts zu suchen. 

Die Stadt Oberhausen hatte versucht, die Vermietung der städtischen Luise-Albertz-Halle an die Partei zu stoppen. Dagegen war die AfD jedoch beim Landgericht Duisburg erfolgreich juristisch vorgegangen.

Die AfD wollte auf dem Parteitag ihr Wahlprogramm für die Landtagswahl im Mai verabschieden. Zudem sollte Medienberichten zufolge über einen möglichen Ausschluss des Ko-Vorsitzenden Martin Renner beraten werden.