"Die Seite wurde von über 2,5 Millionen Menschen besucht. Das Verrückte ist, dass das Projekt inzwischen auch alle zwölf Personen erreicht hat, die auf den Selfies abgebildet waren", schrieb Shapira am Donnerstag auf "Yolocaust". Mit seiner Aktion habe er "unsere Erinnerungskultur" hinterfragen wollen. Fast alle hätten die Botschaft verstanden, sich entschuldigt und entschieden, ihre Selfies von ihren Facebook- oder Instagram-Profilen zu löschen.
Der jüdische Künstler, der in Israel geboren ist und in Berlin lebt, hatte am 18. Januar das Internetprojekt "Yolocaust" veröffentlicht. Dafür kombinierte er Selfies am Holocaust-Mahnmal mit Bildmaterial aus Vernichtungslagern. Die Selfies habe er alle öffentlich zugänglich auf sozialen Netzwerken gefunden, schrieb Shapira auf der gleichnamigen Seite.
Auf "Yolocaust" dokumentiert Shapira nun einige der Rückmeldungen, die er auf sein Projekt bekommen hat. Darunter ist auch die E-Mail eines Mannes, dessen Selfie er verwendete und der sich daraufhin bei ihm meldete: "Ich bin der Typ, der dich, wie ich gerade las, zu Yolocaust inspiriert hat", heißt es in der E-Mail. "Ich habe gesehen was meine Worte ausgelöst haben. Das ist verrückt, und es ist nicht, was ich wollte." Für ihn sei diese E-Mail der beste Weg, das Projekt abzuschließen, sagte Shapira.