EKD-Chef: Einheitswunsch des Papstes spricht Christen aus dem Herzen

Der Papst sprach bei der bei der Ökumenischen Feier im Stadion vom Malmö berührende Worte.
Foto: dpa/Osservatore Romano
Der Papst sprach bei der bei der Ökumenischen Feier im Stadion vom Malmö berührende Worte.
EKD-Chef: Einheitswunsch des Papstes spricht Christen aus dem Herzen
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat den Beitrag von Papst Franziskus zum 500. Reformationsjubiläum gewürdigt.

Die von Franziskus am Reformationstag im schwedischen Lund gesprochenen Worte hätten ihn sehr berührt, erklärte Bedford-Strohm am Montag in Berlin. Franziskus spreche mit seinem Wunsch nach mehr Einheit der Kirchen vielen Christen in Deutschland aus dem Herzen. Die in Lund veröffentlichte Erklärung von Lutheranern und Katholiken unterstreiche zudem die gemeinsame Verantwortung beider Kirchen für die noch nicht gegebene volle Abendmahlsgemeinschaft.

Mit einem historischen Besuch des Papstes bei lutherischen Christen hatte das Festjahr zum 500. Reformationsjubiläum begonnen. Bei einem gemeinsamen Gottesdienst mit den Spitzen des Lutherischen Weltbundes (LWB) im schwedischen Lund rief Franziskus die Christen am Montag zur Einheit auf. "Wir dürfen uns nicht mit der Spaltung und der Entfremdung abfinden, die durch die Teilung unter uns hervorgerufen wurden", sagte das katholische Kirchenoberhaupt, ohne jedoch wie von manchen erhofft Schritte zu einem gemeinsamen Abendmahl einzuleiten.



Bedford-Strohm sagte: "2017 ist eine historische Chance auf dem Weg zur Einheit der Kirchen. Wie sehr ihm der ökumenische Weg am Herzen liegt, das hat Papst Franziskus heute erneut deutlich gemacht." Er sei ihm zusammen mit vielen Christen weltweit dankbar dafür, sagte Bedford-Strohm am Rande eines Festgottesdienstes und einem anschließenden staatlichen Festakt zur Eröffnung des Reformationsjubiläums in Berlin.

Die evangelische Kirche feiert ein Jahr lang 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.