Berlin (epd). Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) würdigte Wolfgang Schäuble am Montag als "Architekten der deutschen Einheit" und erinnerte an Schäubles Rolle bei der Aushandlung des Einigungsvertrags. Schäuble (74) ist der 119. Ehrenbürger der Hauptstadt. Mit seiner fulminanten Rede vom 20. Juni 1991 in der Hauptstadtdebatte des Bundestages habe der damalige Bundesinnenminister "das Blatt zugunsten Berlins gewendet", betonte Müller. Damals stimmte der Bundestag schließlich mit 338 zu 320 Stimmen für Berlin als Sitz von Parlament und Regierung.
Müller nannte den in Freiburg geborenen Schäuble einen "überzeugten und überzeugenden Europäer", der "um die Bedeutung einer lebendigen und dynamischen Hauptstadt mit internationaler Ausstrahlung weiß". Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Schäuble hatte der Berliner Senat im Juni beschlossen. Mit der Ehrenbürgerwürde ist den Angaben zufolge unter anderem eine Ehrengrabstelle auf einem Berliner Friedhof verbunden.