Die erste Befragung von "Open Doors" hatte für erhebliche Diskussionen gesorgt. Die Organisation hatte im Mai Ergebnisse einer Befragung präsentiert, wonach in 231 Fällen Christen angaben, wegen ihrer Religionszugehörigkeit in deutschen Asylunterkünften beleidigt, drangsaliert oder geschlagen worden zu sein. Für Kritik sorgte unter anderem, dass die Mehrheit der Befragten dabei aus einer Gemeinde in Berlin stammte, in der im vergangenen Jahr besonders viele Flüchtlinge getauft wurden, obwohl von einer bundesweiten Befragung die Rede war.
Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" ging zudem zwei Fällen nach und fand dabei heraus, dass die Religion nicht ausschlaggebend für Konflikte war. Auch die großen Kirchen äußerten Zweifel an der Seriosität des "Open Doors"- Berichts. Nach eigenen Befragungen bei katholischen Diözesen und evangelischen Landeskirchen kamen sie zu dem Schluss, dass es keine systematische Diskriminierung von Christen und anderen religiösen Minderheiten gibt.
Die Organisation "Open Doors" steht der theologisch konservativen Deutschen Evangelischen Allianz nahe. Der neue Bericht stützt sich nach Angaben der Organisation auf Angaben von 743 christlichen Flüchtlingen.