Berlin (epd). "Sein Leben im Dienst von Frieden und Versöhnung kann jungen Menschen ein Vorbild sein", schrieb Gauck in einem in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Kondolenzschreiben an den amtierenden israelischen Präsidenten Reuven Rivlin.
Feste Grundsätze und starker Willen
"Wir Deutschen werden besonders seine Bereitschaft zur Versöhnung im Gedächtnis behalten", schrieb Gauck: "Trotz der Gräueltaten, die Deutsche an seiner Familie und seinem Volk während des Holocausts verübten, reichte Shimon Peres uns die Hand." Für diese Haltung seien ihm die Deutschen von Herzen dankbar. Peres habe seinem Land in unterschiedlichen Funktionen gedient - "mit festen Grundsätzen, wenn es um die Sicherheit Israels ging, und einem starken Willen, den Friedensprozess mit den Palästinensern voranzubringen".
Peres war in der Nacht im Alter von 93 Jahren an den Folgen eine Schlaganfalls gestorben. Er war von 2007 bis 2014 Staatsoberhaupt und hatte zuvor zahlreiche andere politische Ämter bekleidet. 1994 erhielt Peres zusammen mit dem Palästinenserführer Jassir Arafat und dem israelischen Regierungschef Jitzchak Rabin für die Friedensbemühungen im Nahen Osten den Friedensnobelpreis.