Das Buch erzählt die Geschichte eines nackten Wesens, das in einem Rabennest aufwächst. Der Rabenvater besorgt der Federlosen ein rosa Kleid und eine rote Mütze, weil sie immer friert. Ihre Eltern und ihre Geschwister schaffen eine Umgebung, in der sich Rabenrosa trotz ihres Andersseins ein Selbstbewusstsein entwickeln kann. Bischof Janssen würdigte das Buch, "das Mut zur eigenen Identität macht und einen zuversichtlichen Blick auf das Geschenk der Vielfalt wirft".
"In 'Die Rabenrosa' geht es um das Anderssein und das gegenseitige Annehmen, so wie wir sind, um gelingendes Zusammenleben", schreibt Janssen in einem Gastbeitrag der Oldenburger "Nordwest-Zeitung" (Samstagsausgabe). "Die Wienerin Helga Bansch erzählt konsequent aus der Ich-Perspektive und lässt Kinder und Vorlesende teilhaben am Weg der Rabenrosa, an ihrem Ausprobieren und an ihrem wohltuenden Realitätssinn: Ich bin anders!"
Die Jury lobte die Bilder des Buches. In wechselnden Formaten, mit Elementen der Bildgeschichte und der Collage und aus ungewöhnlichen Perspektiven zeige die Illustratorin, wie Rabenrosa ganz selbstverständlich ihren Platz im Leben der großen schwarzen Vögel einnimmt. Die Entscheidung für eine reduzierte Farbpalette der Erd-Töne und das bewusst gesetzte Rot der Protagonistin rückten Rabenrosa ins Zentrum und lüden zur Identifikation ein.
Helga Bansch wurde den Angaben zufolge 1957 in Leoben in der österreichischen Steiermark geboren. Nach einer Ausbildung zur Volksschullehrerin und zur Lebens- und Sozialberaterin arbeitete sie mit verhaltensauffälligen Kindern. Dabei entdeckte sie für sich das Malen als Ausdrucksmittel. Seither illustriert sie Kinderbücher. Seit 2003 lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Wien. Bansch hat mehr als 40 Bilderbücher veröffentlicht und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis.
Der Evangelische Buchpreis wird seit 1979 vom Evangelischen Literaturportal als dem Dachverband evangelischer öffentlicher Büchereien aufgrund von Leserempfehlungen verliehen. Zur Jury gehören vier Mitarbeitende evangelischer Bibliotheken, zwei Jugendliche, zwei Theologen und die Geschäftsführung des Evangelischen Literaturportals.