Bad Nenndorf (epd). Insgesamt kamen mindestens 425 Personen ums Leben, darunter 323 Männer, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag in Bad Nenndorf bei Hannover mitteilte. Das waren 46 Opfer mehr als im Vorjahr.
Eine besondere Risikogruppe sind den Angaben zufolge Flüchtlinge. Insgesamt 56 Asylsuchende ertranken in den ersten acht Monaten des Jahres - doppelt so viele wie im Vorjahr. Um sie vor der Gefahr des Ertrinkens zu warnen, hat die DLRG Baderegeln als Piktogramme erarbeitet und den Kommunen kostenlos zur Verfügung gestellt.
Ursachen für die Unfälle seien Leichtsinn, Selbstüberschätzung und insbesondere das Baden an unbewachten Badestellen, erläuterte DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje. Vor allem bei Männern komme oft Alkohol hinzu.
Mehr Kinder ertrunken
Unter den Opfern waren auch 41 Kinder bis 14 Jahre - bei ebenfalls steigender Tendenz. "Diese Zahlen sind das Ergebnis der Bäderschließungen und damit verbundenen Ausfällen von Schwimmunterricht an den Schulen", sagte Hatje.
Die meisten Menschen ertranken nach Angaben der Lebensretter in Seen, Teichen, Flüssen und Kanälen. In den meist unbewachten Binnengewässern starben 349 Menschen. Die Küsten von Nord- und Ostsee sind dagegen laut DLRG relativ sicher, weil die Badestellen zwischen Borkum und Usedom von Mitte Mai bis Mitte September von Rettungsschwimmern bewacht werden. Im Meer ertranken bis Ende August 17 Menschen.
Außergewöhnlich hoch ist den Angaben zufolge der Anstieg von tödlichen Unfällen in Schwimmbädern. Dort stieg die Zahl der Todesopfer gegenüber dem Vorjahr von 10 auf 17. In Hafenbecken, Gräben und sonstigen Orten kamen 42 Menschen ums Leben. Die meisten tödlichen Badeunfälle gab es in Bayern mit 73, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 62. In Baden Württemberg ertranken 47 Menschen.