Viele von ihnen überleben die Flucht nicht, weil sie ertrinken oder ermordet werden, wie es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Kinderhilfswerks Unicef heißt. Oft seien die Mädchen und Jungen traumatisiert, litten an Unterernährung und seien sexueller Ausbeutung und Gewalt ausgesetzt. Die Regierungen der Heimat-, Transit- und Aufnahmeländer müssten die Minderjährigen viel besser vor Diskriminierung und Gewalt schützen, verlangte Unicef.
Unicef: Kinder nicht von Eltern trennen
So dürften Kinder nicht von ihren Eltern getrennt und während laufender Asylverfahren eingesperrt werden, verlangte Unicef. Ernährung, Bildung und medizinische Versorgung seien Voraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben, auf das die Kinder ein Anrecht hätten. Immer mehr Kinder flöhen zudem auf eigene Faust und seien besonders schützenswert. Im vergangenen Jahr hätten 100.000 Kinder ohne Begleitung einen Asylantrag in einem anderen Land eingereicht, das sei eine dreimal so hohe Zahl wie noch 2014.
Laut Unicef flohen 28 Millionen Kinder vor Unterdrückung und bewaffneten Konflikten innerhalb ihres Heimatstaates oder in andere Länder. Gut eine Million Kinder befinden sich demnach in einem Asyl-Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Weitere 20 Millionen Mädchen und Jungen hätten ihrem Land wegen extremer Armut, starker Kriminalität oder aus anderen Gründen wie Umweltrisiken den Rücken gekehrt.