Düsseldorf (epd). Die Generalbundesanwaltschaft wirft dem 35-jährigen Sven Lau, der zum Islam konvertierte, Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Er soll als Bindeglied zu der IS-nahen Organisation "Jaish al-muhajirin wa-l-ansar" (Jamwa) fungiert haben. Sollte Lau schuldig gesprochen werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren. (AZ: OLG Düsseldorf, III – 5 StS 1/16)
Lau soll Ansprechpartner für Kampf- und Ausreisewillige gewesen sein, insbesondere aus der salafistischen Szene im Großraum Düsseldorf. Zudem soll er mehrere junge Männer nach Syrien vermittelt und selbst Bargeld sowie Nachtsichtgeräte in das Bürgerkriegsland gebracht haben. Die im März 2013 gegründete Organisation Jamwa verfolgt laut Anklageschrift das Ziel, die syrische Regierung zu stürzen und einen auf islamischem Recht basierenden Gottesstaat zu errichten.
Als "Scharia Polizei" aufgetreten
Lau war am 15. Dezember in Mönchengladbach festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Als Prediger hatte der aus einem katholischen Elternhaus stammende Konvertit bis 2011 mit seinem Netzwerk "Einladung zum Paradies" junge Menschen in Mönchengladbach für den extremistischen Salafismus angeworben. Zudem war er für verschiedene extremistische Organisationen deutschlandweit aktiv.
Im Jahr 2014 sorgte Lau bundesweit für Empörung, als er mit anderen Männern in Wuppertal als "Scharia Polizei" auftrat. Die Beteiligten müssen sich noch wegen Verstoßes gegen das Uniformierungsverbot vor dem Landgericht Wuppertal verantworten.