Es handele sich dabei um die Kantate "O Ewigkeit, du Donnerwort", die 1724 am Anfang eines neuen Jahrganges von Kirchenstücken stand, sagte die Leiterin des Bachmuseums, Kerstin Wiese, am Mittwoch in Leipzig. Das Museum will die Partitur im kommenden Jahr gemeinsam mit dem zugehörigen, originalen Stimmsatz ausstellen, der bereits in Leipzig vorhanden ist.
Die Partitur sei dem Archiv exklusiv durch die Paul Sacher Stiftung in Basel angeboten worden - zu einem Preis von knapp zwei Millionen Euro, sagte Wiese. Ein Großteil der Summe sei mit Hilfe öffentlicher Gelder und privater Unterstützer bereits zusammengekommen. Auch für den verbleibenden Rest gebe es hoffnungsvolle Zeichen. Für das Museum wäre es das erste Mal, dass eine originale Partitur von Bach und der entsprechende Stimmsatz gemeinsam gezeigt werden können.
Die Handschriften sollen 2017 das Herzstück einer Kabinettausstellung bilden, die sich mit dem Einfluss des Reformators Martin Luther (1483-1546) auf die Musik Bachs beschäftigt. Dieser hatte den ersten Jahren, in denen er als Thomaskantor in Leipzig wirkte, für jeden Sonntag eine neue Kantate komponiert. Die Texte Luthers übersetzte er dabei in eine "ganz besondere musikalische Form", sagte Wiese.