Das Internationale Paralympische Komitee hatte am vergangenen Sonntag alle russischen Teilnehmer für die Spiele vom 7. bis 18. September im brasilianischen Rio wegen Dopingverdachts gesperrt. Als einziger Seelsorger der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird der Pastor aus Holzminden gemeinsam mit einem katholischen Kollegen das deutsche Team betreuen.
Der Ausschluss des russischen Teams habe ein deutliches Zeichen gesetzt, dass keine Form der illegalen Leistungssteigerung toleriert werde, betonte der 38-Jährige. "Doping ist ein Thema, leider auch bei den Paralympics." Dies sei für den Sport und auch für den Behindertensport immer traurig und habe viele schockiert.
In den vergangenen Jahren habe sich der Behindertensport sehr weiterentwickelt, sagte Bode. Seit den paralympischen Winterspielen im russischen Sotschi würden die Behindertensportler ähnlich finanziell gefördert wie die nicht-behinderten Olympioniken. Auch das öffentliche Bewusstsein für den Sport von Menschen mit Behinderung sei gestiegen. Das sei grundsätzliche positiv, habe aber auch negative Folgen: "Jede Form von Professionalisierung bringt einen zusätzlichen Leistungsdruck mit." Hilfreich sei, dass der Deutsche Behindertensportverband für Rio vorab keinerlei offizielle Medaillenerwartungen an die 148 deutschen Athleten gestellt habe.
Bode ist seit den Paralympics in London 2012 und den Winterspielen 2014 bereits das dritte Mal als Seelsorger bei den Paralympischen Spielen dabei. Vor Ort will er für Sportler und Teammitglieder als Ansprechpartner im paralympischen Dorf und bei den Wettkampfstätten präsent sein. "Ich bin Seelsorger auf Stand-by", sagte Bode. Zwei Gottesdienste bieten die Theologen den Sportlern, Trainern, Funktionären, deutschen Fans und Medienvertretern vor Ort an. Insgesamt nehmen rund 4.350 Athleten aus mehr als 160 Ländern an den Paralympics teil.