Genf (epd). Nötig seien Feuerpausen von 48 Stunden pro Woche, betonte Jens Laerke vom UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA). Nur wenn die Waffen zwei volle Tage lang schweigen würden, könnten die benötigten humanitären Güter geliefert werden, und Menschen könnten freiwillig Aleppo verlassen. Allerdings betonte Laerke, dass die UN jeden Vorschlag prüften, der auf eine Linderung der Not in Aleppo abziele. In der Stadt sind Hunderttausende Menschen von jeder Versorgung abgeschnitten.
Russland ist der wichtigste Verbündete des syrischen Regimes von Baschar al-Assad. Die russische Regierung hatte am Mittwoch angekündigt, täglich von 10 bis 13 Uhr Ortszeit die Militäroperationen in Aleppo auszusetzen. In der Pause sollten Hilfsgüter zu den leidenden Menschen gebracht werden. Es blieb unklar, ob auch Rebellen sich der Feuerpause anschließen.
Die Assad-Truppen hatten mit russischer Unterstützung den Osten Aleppos abgeriegelt. Mehrere Rebellengruppen versuchen seit Tagen, den Belagerungsring zu brechen. In dem von Rebellen kontrollierten Gebiet harren laut UN bis zu 300.000 Menschen aus, ihre Vorräte an Lebensmitteln gehen zur Neige. Zudem ist laut den UN in weiten Teilen Aleppos die Versorgung mit Leitungswasser zusammengebrochen.
Im syrischen Bürgerkrieg kämpfen das Assad-Regime gegen Rebellengruppen und Terrormilizen wie der "Islamische Staat" (IS). Nach Schätzungen von UN-Mitarbeitern kamen 300.000 Menschen ums Leben. Millionen Männer, Frauen und Kinder sind innerhalb und außerhalb Syriens auf der Flucht.