Berlin (epd). Die Ausstellung "Dada Afrika - Dialog mit dem Fremden" zeigt, wie sehr sich die Dadaisten auf afrikanische, asiatische, amerikanische oder ozeanische Kunst bezogen, um neue Wege zu beschreiten. "Wir wollten uns mit einem Gebiet befassen, das so in der Dada-Forschung noch keine Rolle gespielt hat", sagte der Direktor der Berlinischen Galerie, Thomas Köhler, am Mittwoch.
"Auf Augenhöhe"
Präsentiert werden in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Museum Rietberg bis 7. November rund 120 Werke aus nationalen und internationalen Sammlungen - darunter Collagen, Masken, Skulpturen, Fotoreproduktionen und Toninstallationen. Originalobjekte aus Afrika, Asien und Ozeanien werden mit den Arbeiten der Dadaisten in Bezug gesetzt und laut Köhler "auf Augenhöhe" präsentiert. Zu den ausgestellten Künstlern zählen Hans Arp, George Grosz, John Heartfield, Hannah Höch, Man Ray, Karl Schmidt-Rottluff und Tristan Tzara.
Künstlerische Revolte
Der Dadaismus wurde 1916 in Zürich gegründet. Als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg lehnten die Dadaisten nicht nur konventionelle Kunstformen, sondern auch die Gesellschaft ihrer Zeit und deren bürgerliche Werte ab. Die traditionelle Kunst wurde parodiert. Dada sei jedoch "kein Unsinn" gewesen, betonte Kurator Ralf Burmeister am Mittwoch: "Es steckt sehr viel Sinn in Dada."
In der außereuropäischen Kunst und Kultur sahen die Dadaisten einen Gegenentwurf. Das "Fremde" brachten sie dabei mit dem "Eigenen" zusammen. Mit ihrer künstlerischen Revolte prägten sie die Kunstentwicklung im 20. Jahrhundert maßgeblich. Die Künstler selbst wollten mit dem Bruch auch eine gesellschaftliche Erneuerung vollziehen.